Neurohacking vs. NeuroGraphik: Zwei Wege, das Gehirn neu zu strukturieren

Wie du deine Denkmuster verändern kannst – technisch oder kreativ.

Kennst du schon Neurohacking? Ich bin letztens über diesen Begriff gestolpert. Jemand fragte mich, ob NeuroGraphik denn eine Methode im Rahmen von Neurohacking wäre.

Wie bitte?

Da ich noch nie etwas davon gehört hatte, war ich neugierig und habe recherchiert. Hier meine Erkenntnisse für dich:

Neurohacking?

Neurohacking klingt wie Science-Fiction, ist aber längst Realität. Es ist ein Sammelbegriff für Methoden und Techniken, mit denen Menschen gezielt ihr Gehirn und ihre geistige Leistungsfähigkeit verbessern oder verändern wollen. Ziel ist es, bestimmte Prozesse zu verbessern – etwa Konzentration, Kreativität, emotionale Stabilität oder Entscheidungsfähigkeit.

Hört sich doch erstmal gar nicht so schlecht an, oder? Kreativität oder emotionale Stabilität wollen wir in der NeuroGraphik ja auch verbessern. Und NeuroGraphik kann eindeutig unsere Entscheidungsfindung trainieren („Was soll ich jetzt bloß fixieren?“).

Aber schauen wir genauer hin:

Was genau umfasst Neurohacking?

Je nach Ansatz kann Neurohacking folgende Elemente beinhalten:

1. Technologische Methoden

  • Neurofeedback: Training mit EEG (Hirnstrommessung), um bestimmte Gehirnwellen bewusst zu beeinflussen.
  • Transkranielle Stimulation (tDCS, TMS): Leichte Stromimpulse oder Magnetfelder zur Beeinflussung bestimmter Gehirnregionen.
  • Brain-Computer-Interfaces (BCIs): Geräte, die Gehirnsignale messen und direkt mit Computern kommunizieren.

2. Biochemische Ansätze

  • Nootropika: Substanzen (natürlich oder synthetisch), die angeblich das Denkvermögen oder die Stimmung verbessern (z. B. Koffein, L-Theanin, Modafinil).
  • Ernährung & Nahrungsergänzungsmittel: z. B. Omega-3-Fettsäuren, Magnesium, Adaptogene (Ashwagandha, Rhodiola).

3. Verhaltensbasierte Methoden

  • Meditation & Achtsamkeit: Veränderung von neuronalen Mustern und Stressreaktionen.
  • Schlafoptimierung: Verbesserung der Regeneration und Gedächtnisleistung.
  • Atmungstechniken: z. B. Wim-Hof-Methode, um das Nervensystem zu regulieren.
  • Bewegung: Sportarten wie Yoga oder Ausdauersport, die nachweislich die Gehirnfunktion fördern.

4. Digitale Tools

  • Biohacking-Tracker: Wearables zur Messung von Schlaf, Herzfrequenzvariabilität, Stresslevel etc.
  • Apps zur kognitiven Verbesserung: Gehirntraining, Aufmerksamkeitsfokus, mentale Fitness.

All diese Methoden bauen auf dem Prinzip der Neuroplastizität auf, also der Fähigkeit des Gehirns, sich selbst zu verändern. Neue neuronale Verbindungen können gebildet, alte abgebaut werden. Das Gehirn ist ein Leben lang formbar. Coole Sache.

Okay. Das Prinzip der Neuroplastizität ist uns in der NeuroGraphik ebenfalls geläufig. Auch wir nutzen die Möglichkeit der Neuroplastizität, um unsere Themen ins Positive zu verwandeln.

Aber die Aufzählung der Mittel, um dorthin zu gelangen, zeigt schon deutlich, dass Neurohacking meiner Meinung nach auf der Optimierungswelle schwimmt. Nach dem Körper haben sie jetzt auch das Gehirn entdeckt. Geräte, Technik, Substanzen, digitale Hilfsmittel – das ist zwar absolut modern, aber entfernt uns von uns selbst. Der Optimierungswahn hat uns bisher Stress und eine neue Art von Leistungsdruck gebracht. Die Muskeln sind jetzt zwar gestählt, aber wir leben nicht mehr ohne unsere Tracking-Uhr, die Schritte, Kalorienverbrauch, Herzfrequenz… misst. Sogar wenn wir schlafen, haben wir das Ding am Handgelenk und schauen morgens als erstes nach, wie wir denn geschlafen haben.

Sorry, aber das kann nicht (psychisch) gesund sein.

Wir machen uns von einem Gerät/einer App abhängig, trauen unserer eigenen Wahrnehmung nicht mehr. Entfernen uns also immer mehr von uns selbst. (Mal ganz davon abgesehen, dass sicherlich in naher Zukunft all diese interessanten Daten z.B. von Versicherungen ausgelesen werden. Natürlich nur zu unserm Vorteil.)

Und jetzt kommt auch noch das Gehirn dran.


Aber was ist mit der Seele?

An diesem Punkt stelle ich die Frage: Reicht das? Reicht es, erst den Körper, nun das Gehirn effizienter zu machen? Es mit den verschiedensten äußeren Einflüssen zu manipulieren, damit es (angeblich) so funktioniert, wie wir es uns wünschen?

Ich halte von diesem Selbstoptimierungswahn gar nichts. Er erzeugt Druck und davon haben wir in unserem Alltag schon genug. Außerdem ist es nicht ganz ungefährlich, Substanzen einzunehmen, die Nebenwirkungen haben können, oder mit Stromimpulsen oder Magnetfeldern zu experimentieren.

Viele der Menschen, die ich begleite, suchen nicht nach mehr Leistung, sondern nach mehr Verbindung. Zu sich selbst. Zu dem, was sie wirklich wollen. Zu ihrem inneren Kompass.

Und genau hier öffnet sich der Raum für die NeuroGraphik – eine kreative, intuitive Methode, mit der wir unser Denken sichtbar machen und im Anschluss verändern. Aber nicht manipulierend, sondern im Zwiegespräch mit uns selbst.


NeuroGraphik – Zeichnen mit Wirkung

In der NeuroGraphik arbeiten wir mit Linien, Farben und Formen. Wir zeichnen innere Prozesse, Blockaden, Wünsche und Konflikte. Währenddessen verändert sich nicht nur das Bild – sondern auch dein inneres Erleben.

Die Methode basiert ebenfalls auf der Neuroplastizität: Was du neu zeichnest, beginnst du auch neu zu denken und zu empfinden.

Das Besondere: NeuroGraphik funktioniert nicht über Analyse, sondern über Erleben. Sie ist still, tief und wirkungsvoll – auch ohne Hightech.


Wenn du gern analysierst und technische Tools spannend findest, ist Neurohacking etwas für dich. Wenn du allerdings dich selbst wirklich besser verstehen willst, gerade in einer Umbruchphase steckst oder wieder in Kontakt mit deiner Intuition kommen willst, dann ist die NeuroGraphik die bessere Wahl.

Mein Fazit

Es ist faszinierend, wie viele Möglichkeiten wir heute haben, unser Denken zu gestalten. Neurohacking mag ein spannendes Feld sein. Doch mir fehlt dort die Tiefe, die Verbindung, das Spüren. Die Kommunikation mit dir selbst.

In der NeuroGraphik erlebe ich immer wieder, wie Menschen durch einfache Linien und bewusste Prozesse Zugang zu sich selbst finden. Nicht, um sich zu optimieren, sondern um sich wieder ganz zu fühlen.

Denn was nützt ein klarer Kopf, wenn das Herz leer bleibt?

Möchtest du es selbst erleben?

Dann lade ich dich ein:

Hol dir mein kostenloses Zeichenvideo „Die Glücksbubbles – ein achtsamer Einstieg in die Welt der NeuroGraphik.
Oder mach gleich Nägel mit Köpfen und melde dich für den Basiskurs an

Weil du nicht funktionieren musst.
Sondern fühlen darfst, was wirklich in dir steckt.

Über Ingrid Werner

Ingrid Werner veröffentlicht Bücher und begleitet vor allem Frauen mit Hilfe von NeuroGraphik und KosmoGraphik in ein leichteres Leben. Ihr ist wichtig, dass ihre KursteilnehmerInnen wieder eine Verbindung zu sich selbst aufbauen

2 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Ingrid Werner am 18. Juli 2025 um 19:53

    Danke für deine Wertschätzung und für deine Meinung, liebe Nicole!



  2. Veröffentlicht von Nicole am 18. Juli 2025 um 19:23

    Vielen Dank Ingrid für diesen schönen Artikel und die weisen Worte!
    Genau: Verbindung zu sich (zu anderen), zu den eigenen Gefühlen, wahrnehmen/erkennen der Gedanken (-muster) und erleben aufkommender Emotionen (was den Körper mit umfasst)….
    Das brauchen wir….also genau das Gegenteil von Selbstoptimierung und den Funktionsmodus erhöhen!!!!!
    Als Therapeutin erlebe ich das in der Praxis tagtäglich. Und der Optimierungenwahn macht unsere Gesellschaft leider eher ärmer!

    Wie gut dass es viele Gegenbewegungen und Nieschen gibt, mit denen man in Verbindung und Kontakt mit sich und der Welt gehen und bewusst lernen und erleben kann!☺️



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